Ulli in den letzten Serpentinen zum col d'Izoard Ulli am Monument auf dem col d'Izoard


    • Prolog!
Für mich kam der Embrunman 2015 erstmals mit einem Blog im Forum von triathlon-szene.de in mein Blickfeld. Der Blog ist von Das Mädchen & Nopogobiker in den Jahren 2011/2012. Ich bin zwar kein exzellenter Bergfahrer aber Spaß macht es mir auch in den Alpen trotzdem, zumal dort ja auch für das Auge etwas geboten wird. Zum guten Schluss wird ja auch eher nicht auf den Pässen übernachtet und es geht auch wieder Bergab zur Belohnung. :-) 2012 war ich bereits mit Lanza & Frankfurt eigentlich gut versorgt. 2013 wollte meine liebe Frau Ulli nach Roth und so hätte ich 2014 erstmals über einen Start nachdenken können. Durch das Wetter das ich 2013 auf meinem Arbeitsweg erleben durfte ging mir allerdings im Laufe des Sommers die Motivation auf Radeinheiten verloren. Dazu kam das Ulli eine neue bleibe für uns erworben hat die im Bau war und auch ein wenig Pflege benötigt hat. So habe ich schon darauf verzichtet im Sommer 2013 mich für Rennen in 2014 früh anzumelden und habe mir erstmals seit 2005 im Winter 2013/2014 3 Monate Fahrradpause verschrieben. So kam im Urlaub im Jahreswechsel 2014/2015 die Motivation ganz von alleine zurück. In 2 Wochen Urlaub habe ich Laufeinheiten für 2 ½ Monate absolviert und danach habe ich immerhin im Schnitt alle 14 Tage das Schwimmtraining im Verein wahrgenommen. Ganz oben auf der Wunschliste 2015 stand allerdings erst mal Wales, hier war leider der Zug schon abgefahren bis ich mich entschließen konnte. :( Lanzarote lockte mit Meldemöglichkeit bis 4 Wochen vor dem Wettkampf. Hier habe ich aus geschäftlichen Gründen verzichtet, mitten in der Hauptsaison war es mir schlicht zu teuer. :( So kam es daß ich Ende Juni beschlossen habe daß es dann dieses Jahr sein soll und habe mich am 14.07.2015 für den Embrunman 2015 angemeldet. Mit Hilfe von Harm noch schnell ein Hotel vor Ort gebucht damit Ulli auch mitkommt. Jetzt schoss die Motivation in die Höhe. Kaum eine Einheit auf dem Weg zur Arbeit war auch nur ansatzweise Lustlos. Immer nur im Hurra Stil und mit glänzenden Augen abends nach Hause gekommen. Dazu ich habe noch 2 RTF runter gespult um auch über die längere Strecke zu kommen und das Pacinggefühl aufzufrischen. Am 08.08.2015 habe ich nach der Arbeit das Auto gepackt, die 2 TT's gehen einfach in das Auto zu schieben und das Gepäck so daß wir am Sonntag nur noch in Ruhe mussten und in das Auto steigen konnten mit der Verpflegung. Den Montag haben wir mit etwas bummeln im Ort und einer kleinen Wanderung rumgebracht. Am Dienstag durfte ich das erste mal mit Ulli einen Pass ohne Tandem befahren. Gestartet sind wir unterhalb von Guillestre so haben wir die 34km in knapp 2:37h ohne Pause überwunden. Mittwoch noch einmal eine Bergwanderung und entspannen in Embrun, hier habe ich am Marktplatz Nicolai Baumann getroffen, der mir aus dem triathlon-szene.de Forum bekannt ist, der sich mit seiner Begleitung vor uns an die Tischreihe gesetzt hat und netter weise seine Startnr. auf seinem Beutel gezeigt hat. Donnerstag habe ich mir die OD Rennen angeschaut und Ulli hat ob des Trubels ein wenig die Krise bekommen. Sehr angenehm ist allerdings hervorzuheben, daß im Ort nicht viele Stützstrümpfe unterwegs sind, dafür hängt aber an fast jedem Geschäft ein Plakat mit dem Hinweis daß der Embrunman 2015 unterstützt wird. Auch das braucht den Vergleich mit Roth nicht zu scheuen. Den Anstieg in den Ort haben wir glaube ich auch am Mittwoch auf dem Heimweg gefunden und ich konnte schon da zusagen daß ich dort auf keinen Fall hoch laufen werde mit meiner Laufvorbereitung. Freitag sind wir doch noch mal in das nicht allzu kühle Nass gesprungen. Eine Runde sollte es werden und ich muss auch da schon gestehen daß vielleicht auch bei mir der Neo mittlerweile am Ende doch etwas ausmacht. Dann wurde es aber auch langsam schon Ernst. Das Rad vorbereitet und eingecheckt, Wettkampfbesprechung, Abendessen und Bettzeit.




Peter bei der letzten Hilfeleistung
    • Renntag!
Um 3:45Uhr schäle ich mich nach gefühlten 3h Wachkoma aus dem Bett. Ich denke selbstständig daran Sonnenschutz aufzutragen und die Partie unter der Schwimmbrille auszulassen damit da nichts in die Augen läuft. Ein paar Zwieback mit Honig drücke ich mir rein und dann ist es auch schon soweit. Ich nehme meine Sachen in der überlassenen Klappkiste und wandere die 300m zum Start. Schon hier werde ich in meinem Raceoutfit angesprochen. C'est pas trop froid? Ich kann es mit einem fröhlichen: „Pas du tout“ verneinen. Das Rad will in Position gebracht werden, die Flaschen mit dem 0,75L Iso & 0,75L Birnensaft pur dran. Nach dem Regen in der Nacht noch die neue Kette ölen. Harm treffen & ein wenig quatschen, noch ein Gel frühstücken und schwupps wird es Zeit für den Neo. Herr Nicolai Baumann kommt spät ist aber wohl bestens vorbereitet. Einschwimmen wird überbewertet, ist eh zu spät. ca. 10 Minuten bevor die Frauen zu Wasser gelassen werden geselle ich mich zu der wartenden Meute am Ausgang zum Startbereich. Nach dem Start der Frauen dauert es noch ewig bis wir endlich rein gelassen werden. Ich ordne mich ähnlich wie Harm frech mittig nicht zu weit hinten ein.




Peter nach ca. 1h15m
    • Schwimmen!
Dann werden wir auch endlich von der Leine gelassen. Wie Harm schon geschrieben hat ist beim Embrunman 2015 Schwimmen auch eher als Kontaktsport angesagt. Ich habe es aber trotzdem als unaufgeregt empfunden, man wird getroffen setzt auch selber immer mal wieder Treffer. Da ich meine Brille innen nicht mit Wasser ausgespült habe ist sie schon bald beschlagen, Ich sehe aber noch genug um den Füßen vor mir zu folgen und sehr sporadisch ab und an doch mal die Richtung abzuchecken. Nach der 4 Boje auf dem Rückweg lichtet sich dann endlich ein wenig das Feld so daß selbst an den nächsten Bojen alles gesittet abläuft. Ich bekomme nach jeder Boje auch wieder neue Füße zu fassen und kann sogar mal das Tempo ab und an anziehen um die Füße zu wechseln. Auf dem Rückweg in der zweiten Runde muss ich dann doch mal kurz die Brille lüften um sie innen auszuspülen um das Ziel in der Ferne anpeilen zu können und weil ich doch mal meine Füße verloren hatte. Keine 100m später habe ich schöne neue Füße gefunden die mich Richtung T1 ziehen. Mit 1:15:47h gehe ich überglücklich über die Matte und stoppe sogar Zeitnah die Uhr ab. Das war dann für mich 15 Minuten schneller als befürchtet. Ich war zwar ein paar mal auch im Sommer im Schwimmtraining, aber beim Freiwasserschwimmen bin ich beide male nach ca. 3km eingegangen.


Schwimmsplit

Die Zielgerade für Rad & Laufstrecke Peter nach 41km am Kreisel in Baratier Peter nach 172km in Embrun
    • Radeln!
Jetzt sollte erst mal der lange Teil mit dem Spaß kommen. Ich habe mich wie bereits geschrieben für das TT entschieden. Für mich die absolut richtige Entscheidung. Wie üblich ging gleich lustig hinter der Mount Line los. Als ich mich im laufen auf das Rad schwinge kommt von 2m weiter rechts ein Kollege mit einer schönen Welle in meine Linie rein gefahren beim Anfahren und wir touchieren uns. Ich mache noch ein paar Schritte um mit einem zweiten Anlauf in meinen Sattel zu kommen und los geht’s. Es geht nach 20m rechts ab auf die Finishline und nach gut 100m wieder links ab. Hier beginnt direkt das Spektakel. Alpe D'Huez ist keine 200m vom Lac de Serre Poncon entfernt. Ein Sagenhaftes Zuschauerspalier nimmt uns auf und zaubert mir ein Lachen ins Gesicht. Es geht erst mal gut 7km hoch bis die ersten Wellen kommen und es auch mal ein paar Meter runter geht. Schon hier geht es los daß ich mich an den steileren Stücken lieber überholen lasse um dann an den nicht ganz so steilen Stücken wieder bereits auf dem Auflieger liegend aufzuschließen. Im großen ganzen sind viele Kurven auch weit genug um sie auf dem Auflieger zu fahren. Nach 20km geht es das erste mal nennenswert runter. Offenbar habe ich hier auch gleich schon jeeves überholt. Sorry, selbst wenn ich Deine Nr. noch im Kopf gehabt hätte hätte ich dich wohl nicht gesehen. Da sind so viele rechts an mir vorbeigeschossen. Immerhin fahren die meisten nicht ganz links. Es gibt dann Spaßvögel die sich rechts vorbei quetschen obwohl links frei ist und rechts ein knapper Meter frei ist. Die Krönung war ein Kollege auf dem letzten km vor dem Izoard der erst ganz links am der Hang abgewandten Straßenrand fuhr und nach der Kehre sich auf den 50cm rechts von mir vorbei quetschte. Ich muss gestehen da war die Versuchung groß doch mal einen Schlenker zu machen. Aber so weit sind wir ja noch gar nicht. Nach der Abfahrt geht es ca. 10km flach am See lang zurück. Kurz vor Baratier überhole ich noch einen Bus der mich dann bis zum Izoard umspielt. Am Kreisel nach Baratier kommt noch einmal das volle Zuschaueraufgebot und wir bekommen noch einmal ein richtig langes Spalier. Auch mir kommen die Tränen und ich genieße den leichten Anstieg nach Baratier in vollen Zügen. Wir werden wundervoll die Radroute les balcons de la durance geführt. Schön wellig ab und an etwas steiler aber insgesamt lässt es sich wunderbar auf dem Auflieger rollen bis hinter Guillestre. Auch in Guillestre stehen noch einmal eine Menge Zuschauer die mitgereist sind und einige davon haben mich den ganzen Tag begleitet. Sehr zwiespältig, einerseits wollte ich nicht daß Ulli mit dem Auto mit fährt, aber es macht halt total Laune fast immer und überall angefeuert zu werden. Hinter Guillestre kommen dann wieder die ersten längeren steileren Stücke aber auch ein langes flaches Stück das sich wieder herrlich auf dem Auflieger fahren lässt. Bei km 82 fängt der Spaß dann richtig an. Es bleiben ca 14km für die letzten gut 1000hm. Wobei es ja 3km vor der Passhölhe noch einmal ein paar Meter runter geht. Es bleibt wie am gewohnt. An den steileren Stellen an denen ich selbst mit meiner Kombi aus 34/30Z nicht mehr die für mich passende Frequenz fahren kann falle ich zurück und dort wo es wohl flacher als ca.5% wird kommt meine Trittfrequenz wieder in gute Bereiche und ich schliesse auf. Hier am Izoard ist schon weniger Verkehr als am ersten Anstieg aber es sind genügend andere Athleten unterwegs an denen ich mich orientieren kann. Die Landschaft ist grandios, es sind an jeder Kurve mitgefahrene Fans. Die Stimmung ist bombig und das Wetter bleibt mir einigermassen gewogen, da es jedenfalls nicht schneit und bei 9° nur ein wenig nieselt ab und an. Nach ca. 4:10 erreiche ich die Passhöhe und nehme meinen Beutel auf und fülle meine Aerobottle mit der Gelfüllung nach. Die Verpflegung hat bis hierher schon mal gut geklappt. Die Aerobottle war tatsächlich fast leer und bekomme fast die komplette Trinkflasche in der Aerobottle unter. Nach kurzem Stop werfe ich mich in die Abfahrt. Hier auf der anderen Seite nieselte es gerade etwas mehr und die Straße war richtig feucht also erstmal vorsichtig angehen. Nach 2-3km wurde es trockener und der Auflieger wieder mein Freund. Es war frisch aber erst nach knapp 10km Abfahrt fing meine Muskulatur an zu arbeiten, so daß ich vom Auflieger runter ging um die Kontrolle über das Rad zu behalten. Hier wurde es dann aber auch schon etwas flacher und so war sowieso schon wieder Arbeit gefragt um flott vorwärts zu kommen. Schon war das thermische Problem gelöst. :) Die Kurven waren hier auch schon wieder viel weitläufiger so daß ich erstmal nicht mehr runter bin vom Auflieger. Ab und an gab es Autos zu überholen, die aber auch sehr rücksichtsvoll waren, da ja offensichtlich Athletenbegleitung darin war die eher angefeuert haben. Jetzt wurde es dann auch dünner auf der Strecke, da ich auf der Abfahrt nicht nur Auto überholt habe.Es folgt tatsächlich ein knapp 10km langes Flachstück zum Rollen und schon geht es rechts ab für ca. 100hm auf 4km. Auch hier, wie könnte es anders sein, mitgefahrene Fans. Die Tendenz für die nächsten guten 15km ist leicht abfallend, schön zum rollen und ich überhole wieder viele Mitstreiter mit teilweise unglaublichen Geschwindigkeitsüberschuss. Hier macht sich mein TT definitiv bezahlt. Viele kämpfen jetzt deutlich mit dem leichten Westwind und auch offenbar mit den Temperaturen. Es flattern viele Regenjacken im Wind. Bei km 140 kommt der nächste Anstieg und das vertraute Bild bleibt erhalten. Die zuletzt überholten schieben sich an mir vorbei. Nach knapp 2km ist der Spuk vorüber und es wird flacher. Ich lümmele mich wieder auf dem Auflieger für die nächsten 10km Auf der folgenden kurvigen Abfahrt drückt sich doch so ein frecher Franzose mit seinem Rennrad an mir vorbei. Mit soetwas kann ich ja nur sehr schlecht umgehen. :) Offensichtlich nutze ich aber schon die fahrdynamischen Möglichkeiten recht gut aus. Kurz nachdem wir 2 Begleitfahrzeuge überholt haben geht dem Kollegen in einer Kurve doch mal das Hinterrad ein gutes Stück weg. Ganz offensichtlich kann auch er eingermassen fahren, denn er kommt ohne Sturz aus der Situation raus. Es geht flach an einem Flugplatz vorbei und noch ein wenig sanft auf 5-6km 80m aufwärts. Es fängt zur Abwechslung mal richtig an zu regnen und es folgt die letzte Abfahrt auf der rechten Seite der Balcons de la Durance. Hier ist dann auch die angekündigte Baustelle mit der Absteigepflicht. Schon 200-300m vorher steht ein Helfer der das ganze anzeigt und ich gehe viel zu früh in die Bremsen und rolle gemütlich bis zum Kampfrichter. Die fragliche Stelle ist perfekt mit blauem Teppich markiert und flott passiere ich das ganze und schwinge mich wieder in den Sattel. Unten geht es für ein kurzes Stück auf die N94. Wie gewohnt ist die Zufahrt perfekt gesperrt für die Teilnehmer und trotz dem mitfliessenden Verkehr ist das Stück auch angenehm zu fahren. Nun geht es wieder auf die linke Seite der Balcons de la Durance zurück. Hier sind wir ja schon knapp 4 Stunden vorher in entgegengesetzter Richtung durchgekommen. Es geht nochmal sanft 70m rauf auf gut 2km und urplötzlich taucht Irgendwo bei 160km im leicht welligen Terrain das Outfit von Nicolai Baumann vor mir auf. Ich erkenne seine Startnr. Und rufe noch was mit ihm los sei und bin auch schon vorbei. Da war ich schon sehr überrascht. Ich rolle weiter auf Mitstreiter auf und vorbei. Begleitfahrzeuge müssen überholt werden. Es läuft immer noch und dann geht es schon runter, ein letzter Seitenwechsel über den Fluß rüber nach Embrun. Es kommt der letzte Anstieg hoch nach Embrun und weiter nach Chalvet, die letzten 350hm, auf dem Rad!!! Als der Anstieg beginnt kommt mir Per Bittner entgegengelaufen. Oben an der Hauptstraße in Embrun steht auch Ulli im Regen und macht Photos. Ich kurbele meinen Stiefel Bergauf in der vorletzten Serpentine sehe ich daß Nicolai Baumann wieder bis auf 50-100m an mich rangefahren ist. Mich packt der Ehrgeiz vor im in T2 anzukommen und halte ihn mir tatsächlich den knappen km und 40hm bis zu Kuppe vom Leib. Geschafft, die Radpart ist für mich hier zu Ende. Jetzt geht es bis zu T2 nur noch Bergab und ich geniesse die fliegende Fahrt auf dem holprigen Geläuf. Nochmal volle Konzentration und Spaß pur. Die Anfahrt auf T2 bot dann fast das gleiche Bild wie 7 Stunden vorher, der Straßenrand ist mit jubelnden Leuten gesäumt. Einfach der Hammer! Dank des Gefälles gelingt es mir rechtzeitig aus den Schuhen zu schlüpfen und ich springe hochzufrieden nach 7:03:55 vom Rad. Stolz wie Oskar stelle ich fest daß erwartungsgemäss kein anderer Deutscher Amateurstarter vor Nicolai Baumann im Rennen lag und alle Radplätze der Deutschen Mitstreiter noch unbelegt sind.


Radsplit

Peter nach gut 2km auf der Laufstrecke Peter nach gut 9km auf der Laufstrecke
    • Laufen!
Der zweite Wechsel dauert diesmal etwas länger. Ich habe frische Socken bereitgelegt und da die Radsocken richtig nass sind ziehe ich diese auch an. Dazu habe ich mir vorgenommen mich weiterhin gut zu verpflegen und habe 7 Gels im Gürtel sowie den Becher für die Verpflegungsstellen. Fast 9 Minuten verbringe ich so in T2. Wie sehr Nicolai Baumann auf dem Rad gelitten hat mit den Temperaturen lässt sich ein wenig daran ermessen daß sein Platz noch verwaist war als ich mich auf die Socken gemacht habe. Beim rauslaufen nehme ich mir auch noch die Zeit mich mit meiner Garmin zu beschäftigen, ich hatte nach dem Schwimmen einfach mal die Stoptaste gedrückt und habe noch gut 700m gebraucht um das geregelt zu bekommen. :-O Am Ausgang T2 schnappe ich mir irgendwie einfach noch einen weiteren Becher, da ich meinen auch nicht so schnell aus dem Gürtel herausbekommen habe. Kaum habe ich alles verstaut und die Uhr am Laufen kommt ein wenig aus heiterem Himmel ein erster Krampfansatz im rechten hinteren Oberschenkel. Dehnen klappt irgendwie nicht aber die Pause hilft trotzdem ich laufe an und es zuckt gleich wieder. Naja, schaun mer mal, ich gehe 100m und es wird besser, ich laufe an und es bleibt in Ordnung. Jetzt bin ich schon gleich am Ende des Sees und die Welt ist wieder in Ordnung. Bei ca. 1,5km kommt mir abermals Per Bittner entgegen und ich feuere ihn an. Er hat allerdings die Nase voll und läuft nur noch die erste Runde zuende. Nach 2,5km kommen wir an T2 vorbei und ich sehe Ulli stehen und strahle ihr zu, es läuft auch wieder ganz ordentlich mit meinem üblichen ca. 5:30-6:00min/km Schlappschritt. Nach gut 4km kommt dann auch endlich der ein wenig ersehnte Anstieg nach Embrun. 800M und auch ca. 80-100hm. Ich darf mich ausruhen und mein 1. Gel trinken. Auf der Hauptstraße angekommen schaffe ich es auch wieder Fahrt aufzunehmen und die halbwegs kommode Steigung durch die Fußgängerzone klappt auch angesichts der der jubelnden Menge. Das Gefälle aus der Stadt raus runter ist dann auch weitaus angenehmer als der Anstieg. Es läuft aber ich muss auch nicht bremsen. Bei 9km steht dann wieder Ulli vor dem Wendepunkt und hat einen meiner größten Fans dabei. Ich kann nicht anders als wieder strahlend zu lachen. 50 Minuten plus halt die nicht gestoppten 700m habe ich bis hierhin gebraucht stelle ich fest und bin sehr zufrieden. An der Verpflegung Bei 10km nehme ich mir dann auch noch etwas Wasser & Cola um doch mal etwas Flüssigkeit zuzuführen. War vielleicht nicht die beste Idee. Die 2 knappen Becher schwappen in meinem Bauch umher und verleiden mir die Nahrungsaufnahmen für die nächste Zeit. Erstmal geht es ca. 2km am Ufer der Durance rauf und wir passieren erneut die Brücke die ca. 2 Stunden zuvor mit dem Rad passiert wurde. Der Anstieg nach Barratier ist viel sanfter, ca. 3km für 50hm. Bis kurz vor Barratier komme ich mit meinem Schlappschritt, dann langt es mir. 100m Erholung, dann wird es flacher ich ringe mich durch 200m zu laufen bis es gleich noch mal für 300m nicht flach genug für mich ist. An der Verpflegung bei 14km in Baratier versuche ich meinen Magen mit TUC Keksen zu beruhigen und auch damit auch Salz zuzuführen. Die 3 Kekse beschäftigen mich gut 2km aber es geht ja Bergab und es läuft wieder sogar mit 5:00min/km und 5:25min/km. Puh, dann kommt die Brücke über die Durance und davor eine Unterführung unter der N94. Nein das läuft nicht in Ruhe gehe ich über die Brücke und trotte oben wieder los. Kurze Gehpause an der Verpflegung bei 17km und dann laufe ich schon wieder auf dem Damm zurück zu T2. Die erste Runde wäre geschafft. Es wird voller auf der Strecke und ich habe mein Rundenbändchen! Erwartungsgemäss wird es zäher und blöderweise habe ich noch kein weiteres Gel reinbekommen. So gut 30Sekunden langsamer als in der ersten Runde kämpfe ich mich über den Damm. An der Verpflegung bei 24km lege ich eine Ausgiebige Gehpause ein ohne wirklich groß was aufzunehmen immerhin gehen die TUC-Kekse schneller weg beim gehen. Diesmal kapituliere ich auch schon 300m vor dem Anstieg nach Embrun. Hier wird wieder jeder erbarmunglos ermuntert aber ich schaffe es zu widerstehen. :-)). Wieder gelingt es mir oben loszulaufen und durch die Fußgängerzone zu laufen. Auch dort ist weiterhin die Hölle los. Ganze 3km schaffe ich es im Laufschritt zu bleiben. Dann kommt eine kleine Welle mit 10hm auf 300m und ich zolle zumindest meiner Unterernährung Tribut. Bis zur Verpflegung bei 30km kämpfe ich mich weiter und drücke mir endlich mein 3 Gel rein. Dazu Cola & TUC. Ganz offensichtlich zu spät, 1km später komme ich gegen die Steigung von 5m auf 1km nicht mehr an. Gut 500m gehe ich bis ich ein letztes mal die Holzbrücke passieren darf. Für 200m reicht dieses mal der Sprit, schon hänge ich wieder durch. :-O Na gut, es geht ja auch wirklich sichtbar Bergauf. Nochmal kurz anlaufen und die nächste Verpflegungsstelle ist da. Wieder TUC und ausgiebig Richtung Baratier gewandert. Nach gut 500m nächster Versuch immerhin ich komme gut 1km laufend vorwärts. Die letzten Meter nach Baratier rein gehe ich und nehme ein letztes mal TUC-Kekse sowie Cola auf und enteile Bergab Richtung Embrun. Bergab läuft es immer noch richtig gut. Die Zuschauer rufen Finisher und bejubeln immer noch jeden. Nur 10Sekunden langsamer als in der 1 Runde rolle ich so runter Richtung Brücke. Ab 38km bin ich doch auch tatsächlich 5-10 Sek/km schneller unterwegs als in der ersten Runde. Lediglich der 40km fällt da ein wenig aus der Reihe. Hier waren noch einmal kleine Steigungen die einfach nicht mehr gelaufen werden wollten. Ein letztes mal auf dem Damm an T2 vorbei. Irgendwie habe ich Ulli verpasst. Ich habe sie nun seit fast 3 Stunden nicht mehr gesehen. An der letzten Verpflegung bei 40km nochmal Cola genommen und jeden kleinen Anstieg hochgekrabbelt, da lief nichts mehr. Lediglich eine kleine Senke konnte ich mal überlaufen. Dann kommt schon das Ziel in Sichtweite, noch einmal herum um die Wechselzone und da steht sie dann auf der Zielabgewandten Seite Ich jubele und freue mich schon über das geleistete. Noch 400m, und 2 Ecken und mein bisher längster und anspruchsvollste Triathlonwettkampf ist Geschichte. Die Zielgerade kommt und ich darf mich rechts einordnen. Mit eine Laufzeit von 4:17:22 und einer Gesamtzeit von 12:50:22 laufe ich zufrieden durch das Ziel.


Radsplit


gesamtergebnis

    • Epilog
Das hat Spaß gemacht! Diese Veranstaltung darf ruhig mit Lanzarote oder Roth in einem Satz genannt werden. Begeisterte Zuschauer wie in Roth, eine sehenswerte anspruchsvolle Strecke für die Radfahrer und auch die Läufer kommen hier zu ihrem Recht. Einziges Manko, Posing. Hier bietet Embrun keine Plattform. Klar sind die Athleten im großen ganzen zu erkennen, aber es ist sehr entspannt hier. Falls wirklich Stützstrümpfe in grösseren Stückzahlen getragen wurden, so wurden sie offensichtlich schamhaft unter weiten Beinkleidern versteckt. Ich werde auf jeden Fall zurückkommen. Mal schauen wann es wieder passen kann. Auf jeden Fall kann ich diese Veranstaltung jedem guten Radfahrer an's Herz legen. Auch wenn ich einen Bus beobachten konnte, auf der Anfahrt zum Izoard, hier macht das Radfahren richtig Spaß. Alle anderen sind ebenfalls aufgerufen die deutsche Teilnehmerquote zu erhöhen. Das ist ja schon ein wenig peinlich, daß wir da so mau vertreten sind.